Gewerbemakler für Vermietung und Verkauf

Genau wie beim Verkauf oder der Vermietung einer privaten Wohnimmobilie ist es auch bei einem Gewerbeobjekt ratsam, einen Fachmann in Form eines Maklers dafür in Anspruch zu nehmen. Dennoch gibt es Unterschiede bei der Vermittlung, aufgrund derer sich die Tätigkeit eines Gewerbemaklers nicht alleine auf die Art des zu vermittelnden Objektes reduzieren lässt. Während für eine private Wohnimmobilie meist nur der Wunsch, darin wohnen zu wollen, einen Anreiz zum Kauf weckt, gestalten sich die Immobilien-Geschäfte mit Unternehmen deutlich komplexer.

Hier erfahren Sie, was Sie als Eigentümer bei der Vermietung oder dem Verkauf Ihres Gewerbeobjektes beachten sollten. Außerdem bekommen Sie von uns hilfreiche Informationen, beispielsweise woran Sie einen guten Makler erkennen oder wie hoch die Provision speziell bei Gewerbeobjekten ist.

1. Welche Aufgaben übernimmt ein Gewerbemakler?

Die Hauptaufgaben eines Gewerbemaklers sind im Prinzip identisch mit denen eines Maklers für Privatimmobilien. Im Mittelpunkt stehen dabei Vermietung und Verkauf von Geschäftsobjekten.

• Bei der Vermietung von Gewerbeobjekten kommt es häufig nicht nur darauf an, einen passenden Mieter zu finden, sondern Mieter und Vermieter auch hinsichtlich der Gestaltung des Mietvertrages zu beraten. Bei der Vermietung von gewerblichen Immobilien gelten andere gesetzliche Grundlagen als bei Wohnimmobilien. Beispielsweise gilt bei der Miete eines Gewerbeobjektes weitgehende Vertragsfreiheit, das heißt, es gibt keine rechtskräftige Regelung in Bezug auf den Inhalt, formale Aspekte oder Kündigung und Aufhebung des Vertrages.
• Beim Verkauf einer Gewerbeimmobilie soll natürlich in erster Linie der bestmögliche Verkaufspreis erzielt werden. Ein Gewerbemakler unterstützt Sie bei der Suche nach passenden Interessenten, denn er kennt die individuellen Bedürfnisse eines Gewerbekunden, wie zum Beispiel den expansionsbedingten Umzug in ein größeres Objekt im selben Stadtviertel. Er kann daher sowohl Käufer als auch Verkäufer in dieser Hinsicht optimal beraten. Das gilt insbesondere auch für Gewerbeobjekte, die bereits vermietet sind, denn diese verkaufen sich wegen des kalkulierbareren Risikos erfahrungsgemäß besser als leer stehende Immobilien. Der Verkaufspreis einer gewerblichen Immobilie hängt nicht selten davon ab, zu welchen Konditionen das Objekt vermietet ist. Die Wertermittlung erfolgt dann über das sogenannte Ertragswertverfahren.

Der Verkauf oder die Vermietung einer Gewerbeimmobilie ist wesentlich komplexer als bei einer Wohnimmobilie. Hier sind 3 Gründe, weshalb Sie auf jeden Fall die Dienste eines Gewerbemaklers in Anspruch nehmen sollten:

• Er kennt sowohl den Markt als auch das Angebot von Gewerbeimmobilien und kann dies auch ökonomisch in Relation setzen
• Er unterstützt Sie bei allen anstehenden Vertragsverhandlungen
• Er nimmt Ihre Anforderungen auf und gleicht diese mit dem Bestand ab

2. Unterschied Gewerbemakler und Wohnimmobilienmakler

Während für einen Makler im Bereich von Wohnimmobilien der Fokus eher darauf beruht, dem Kunden ein Gefühl des „Zuhauseseins“ zu vermitteln, müssen Makler für Geschäftskunden ihre Klienten vor allem wirtschaftlich und faktenorientiert beraten. So zählen für Unternehmen in erster Linie der Standort und die Größe der Immobilie, für produzierende Betriebe ist zudem häufig auch die Verkehrsanbindung ein wesentliches Kriterium. Aus diesem Grund benötigen Gewerbemakler neben einem guten Gespür für den aktuellen Markt auch fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse.

3. Wie hoch ist die Maklerprovision 2023 bei Gewerbeobjekten?

Während sich beim Verkauf von Wohnimmobilien Verkäufer und Käufer die Maklerprovision in der Regel hälftig teilen müssen, gibt es im gewerblichen Bereich keine Vorgaben bezüglich der Provisionsteilung. Überlicherweise nehmen die meisten Verkäufer von Gewerbeimmobilien eine reine Käufercourtage.

In den meisten Bundesländern liegt die übliche Maklerprovision bei 7,14% inklusive Mehrwertsteuer. Bei Gewerbeimmobilien ist die Verhandlung der Maklerprovision Gang und Gäbe. Insbesondere wenn die Gewerbeimmobilie zu einem hohen Verkaufspreis angeboten wird.

Wichtig für Sie als Verkäufer: Die Maklerprovision wird nur im Erfolgsfall fällig. Und Sie haben auch keinerlei Vermarktungskosten zu tragen, wenn Sie im Maklervertrag darauf achten, dass der Makler auch bei Nicht-Erfolg keine Aufwandsentschädigung erhält.

4. Woran erkennt man einen guten Gewerbemakler?

Einen guten Gewerbemakler zu finden, ist genau wie bei Wohnimmobilien kein einfaches Unterfangen. Der Beruf des Immobilienmaklers ist nicht gesetzlich geschützt. Das heißt, es darf sich prinzipiell jeder Gewerbetreibende als Makler bezeichnen. Einen ersten Anhaltspunkt über die Kompetenzen eines Gewerbemaklers gibt Ihnen aber bereits das einführende Beratungsgespräch: Ein guter Makler berät fachlich kompetent, geht auf Ihre Wünsche und Anregungen ein und nimmt auch Ihre Sorgen nicht auf die leichte Schulter. Er weist Sie aber auch darauf hin, wenn er eine Immobilie für Ihre Bedürfnisse ungeeignet findet und zeigt in diesem Fall entsprechende Alternativen auf. Zudem sollte er jederzeit erreichbar sein, wenn Sie Fragen oder Anliegen zu Ihrem Auftrag haben. Zudem informiert ein vertrauenswürdiger Makler Sie bereits im Vorfeld über mögliche Kosten und deren Zustandekommen.

Der Makler Ihrer Wahl ist Mitglied eines Verbandes, wie beispielsweise dem IVD (Immobilienverband Deutschland), oder verfügt über Zertifikate, die ihm ein spezielles Fach- bzw. Expertisewissen attestieren. Derartige Gegebenheiten sind immer ein gutes Zeichen und können einen Hinweis auf die Seriosität und Qualifikationen des Maklers geben.

Eventuell hat auch ein Unternehmen, das Sie kennen oder mit dem Sie zusammenarbeiten, die Dienste eines bestimmten Maklers schon einmal in Anspruch genommen? Dann scheuen Sie sich nicht, einmal nachzufragen, wie zufrieden man dort mit den erbrachten Leistungen war. Ansonsten gilt auch bei Gewerbemakler das Gleiche wie bei Vertretern von Wohnimmobilien: Gründliche Recherche vorab kann Sie vor bösen Überraschungen bewahren! Ziehen Sie einschlägige Seiten im Internet zurate und hören Sie sich in den zahlreichen Immobilien-Foren um. Und ganz wichtig: Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl. Wenn der Makler Ihnen vom ersten Moment an unsympathisch ist, kann eine Zusammenarbeit mittelfristig zu Komplikationen führen, die Sie nur unnötig Zeit und Geld kosten.