Hausbewertung: den Angebotspreis bestimmen

Beim Verkauf Ihrer Immobilie möchten Sie alles richtig machen. Vor allem der Preis soll stimmen! Doch wie viel ist mein Haus wert? Sind Ihre Vorstellungen vom Verkaufspreis unrealistisch, riskieren Sie, dass kein Hausverkauf zu Stande kommt. Daher besser umfangreich informieren und hier vier hilfreiche Tipps zur Haus-Wertermittlung erhalten.

1. Die Hausbewertung im Sinne von Verkäufer und Käufer

Jeder erfolgreiche Hausverkauf beginnt mit der Wertermittlung als wichtigen Schritt im Verkaufsprozess. Und hier lauern auch schon die ersten Stolpersteine.

Verkäufern ist der Verkaufserlös wichtig

Ist der Preis zu niedrig, verkaufen Sie die Immobilie unter Wert und verschenken Geld. Ist der Preis zu hoch, schrecken Sie potenzielle Interessenten ab und Ihre Immobilie findet keinen Käufer. Je länger Häuser auf dem Markt sind, umso schlechter sieht die Verkaufsprognose aus. Im schlechtesten Fall müssen Sie den Preis deutlich senken.

Käufer möchten sichergehen, dass ihr Geld gut investiert ist

Für Käufer ist der Verkaufspreis nicht nur im Hinblick auf ihr gestecktes Budget von Bedeutung. Kaufinteressenten möchten außerdem für sich sicherstellen, dass die Immobilie ihr Geld auch wert ist, und stellen sich dabei folgende Fragen:

• Auf welche Wertsteigerung kann ich hoffen?
• Muss ich zusätzlich zum Kaufpreis noch mehr Geld in Reparaturen investieren?
• Ist der Hauskauf langfristig günstiger als das Mieten?
• Gibt es eventuell Mängel an der Substanz des Hauses, die ich nicht direkt sehe?

2. Hausbewertung selbst durchführen - Checkliste kostenlos!

Viele Eigentümer fragen sich, was ist mein Haus aktuell wert und würde sich ein Hausverkauf lohnen? Wenn Sie Ihr Haus selbst bewerten möchten, sollten Sie zunächst einmal alle Befangenheiten ablegen. Eigentümer schätzen den Wert ihrer Immobilie häufig zu hoch ein. Dabei gilt beim Verkaufspreis: Ihr Haus können Sie stets nur zu dem Preis verkaufen, den Ihnen ein Käufer anbietet. Eine Selbsteinschätzung kann die Immobilienbewertung durch einen Experten daher nicht ersetzen. Besser ist es, den Immobilienwert professionell mit einer Besichtigung vor Ort bestimmen zu lassen. Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt Ihnen, wie Sie den Marktwert objektiv ermitteln.

1. Den örtlichen Immobilienmarkt unter die Lupe nehmen

Auf Immobilienportalen erhalten Sie einen guten Überblick zum Markt und können sich die Durchschnittspreise pro Quadratmeter für vergleichbare Objekte anzeigen lassen. Es handelt sich hierbei um Angebotspreise, d.h. oftmals besteht ein Verhandlungsspielraum von 5-10% ja nach Angebot und Nachfrage gegenüber dem tatsächlichen Verkaufspreis.

3. Hausbewertung online - Marktwert vs. Verkaufspreis

Die Online-Hausbewertung liefert Ihnen eine erste Orientierung für den Verkaufspreis. Es ist eine Art „Schnell-Check“, dabei wird anhand wichtiger Anhaltspunkte zu Ihrem Objekt Vergleichsobjekte, die aktuell in Ihrer Region am Markt gehandelt werden, miteinander verglichen.

In der Praxis werden Häuser jedoch nicht selten unter oder sogar über dem Marktwert verkauft. Woran liegt das? Die Online-Wertermittlung greift auf Verkaufspreise vergleichbarer Immobilien zurück. Besondere Merkmale – etwa der malerische Ausblick auf die Berge – bleiben dabei unberücksichtigt. Oder wenn z.B. ein überdurchschnittlicher Instandhaltungsrückstau gemessen am Baujahr besteht, dann müsste dies wertmindernd berücksichtigt werden. Eine solche Objektbezogene Analyse kann nur durch einen Sachverständigen vor Ort erfolgen.

Neben dem Wert des Gebäudes und des Grundstückes spielt beim Verkauf außerdem der emotionale Wert eine Rolle. Hat es Ihr Haus einem Käufer besonders angetan, wird sein Angebot wahrscheinlich höher ausfallen.

3. Wie ein Immobilienmakler eine kostenlose Wertermittlung für Ihr Haus erstellt

Erfahrene Immobilienmakler sind Experten für Wertermittlungen, denn sie wissen, wie der Markt tickt: Welche Verkaufspreise sind in welcher Lage durchsetzbar? Welche Verkaufsstrategie sollte man ansetzen? Welche Zielgruppe sollte man ansprechen? Welche Werbewege sind nötig, um den bestmöglichen Preis zu realisieren?

Der Makler inspiziert dafür Ihr Haus vor Ort und berücksichtigt bei der Hausbewertung alle relevanten Faktoren wie z.B. den Bodenrichtwert, die aktuellen Hauspreise, die Lagekriterien, mögliche Zu- und Abschläge durch individuelle Merkmale des Objektes, Hausmängel, Sanierungsstau etc.

Die Hausbewertung durch einen Makler bietet Ihnen gleich mehrere Vorteile:

• Makler kennen sich auf dem lokalen Immobilienmarkt am besten aus.
• Als Verkaufsprofi weiß der Immobilienmakler, wie sich der beste Preis für Ihr Haus erzielen lässt.
• Durch seine Marktnähe kann der Makler gut einschätzen, welche Immobilien gerade gefragt sind und welche Preise gezahlt werden.
• Die Hausbewertung ist kostenlos – der Makler bietet Ihnen die Schätzung als kostenlosen Service an, ohne dass Sie dabei eine Verpflichtung eingehen müssen.

4. Wie das Finanzamt Ihr geerbtes Haus bewertet

Bei der Wertermittlung wendet das Finanzamt ein standardisiertes Massenverfahren an. Für die Bewertung orientiert sich das Finanzamt nur an den elektronisch verfügbaren Daten der Gutachterausschüsse. Individuelle Merkmale der Immobilie – wie etwa die Ausstattung und der Zustand – bleiben dabei völlig außen vor.

Hausbewertung durch den Fiskus zu hoch?

Immer wieder kommt es zu Hausbewertungen deutlich über dem wahren Wert der Immobilie. Für die Erben kann es da bei einem Steuersatz von bis zu 50 Prozent ziemlich teuer werden.